Rom ist nicht nur ein einzigartiges Freilicht-Museum, sondern auch Standort zahlreicher Museen, die für Freunde jeder Zeitepoche, für unterschiedlichste Kunstgeschmäcker und Interessen etwas zu bieten haben. Es ist also nur ein kleiner Ausschnitt der römischen Museumslandschaft jenseits der Vatikanischen Museen, den ich Euch an dieser Stelle präsentiere.
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ACHTUNG: Seit März 2019 gibt es ihn nicht mehr, den ersten Sonntag im Monat, an dem man die tollsten Museen in Rom umsonst besuchen konnte. Einen Großteil der insgesamt 20 kostenfreien
Eintrittstage im Jahr, können die Museen nun selbst festlegen.
Die Termine für 2019 habe ich bei jedem Museum einzeln vermerkt:
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Das Museo di Roma befindet sich im Palazzo Braschi direkt an der Piazza Navona. Erbaut wurde der Palazzo Ende des 18. Jahrhunderts im Auftrag des Herzogs Luigi Braschi Onesti. Dass dem adligen Bauherren irgendwann das Geld ausging und die üppigen Innendekorationen eingestellt werden mussten, davon ist heute keine Spur mehr zu sehen. Der monumentale Treppenaufgang des Palazzo Braschi ist ebenso sehenswert wie die bunten Deckenmalereien und die blumigen Fliesenarbeiten. In einer Dauerausstellung werden über 100.000 Objekte von Skizzen über Ölgemälde bis hin zu Porzellan aus dem römischen Mittelalter bis zur Neuzeit präsentiert. Dazu kommen interessante Wechselausstellungen. Bis Ende September 2019 läuft noch die Fotoausstellung "Roma nella camera oscura". Über 300 Fotos geben seltene Einblicke in die letzten 180 Jahre der ewigen Stadt. Seltenheitswert hat auch der sensationelle Ausblick von jeder Etage des Palazzo Braschi auf die Piazza Navona.
Museo di Roma, Palazzo Braschi, Piazza Navona, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 - 19 Uhr, montags geschlossen
Das römische Nationalmuseum verteilt sich über 4 Standorte und bietet neben antiker Kunst und tollen Locations ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis. Mit der Eintrittskarte in Höhe von 13 Euro (bei Sonderausstellungen auch mal mehr) hat man 3 Tage Zeit, folgende vier Museen (9.00 - 19.30 Uhr, montags geschlossen) zu besuchen:
Im Palazzo Massimo warten auf drei Etagen nicht nur ein ganzer Schwung bedeutender Skulpturen und Büsten auf Euch, sondern auch beeindruckende Wandmalereien wie zum Beispiel aus der Villa der Livia, der Ehefrau des Kaiser Augustus. Sehenswert sind im zweiten Stock auch die komplett nachgebauten Räume einer römischen Luxusvilla, der Casa di Farnesina.
Palazzo Massimo alle Terme, Largo di Villa Peretti 1, gegenüber Stazione Termini
Im Museum der Diokletians-Thermen weiß man bei all der Fülle an Skulpturen, Sarkophagen, Keramiken, Waffen und Mosaiken gar nicht wohin man schauen soll! Und dann noch diese Räumlichkeiten: zwei Kreuzgänge, ein Garten und die hohen Hallen der ehemals größten Badeanstalt Roms, in der sich vor ungefähr 1600 Jahren die römische Bevölkerung im Bad, beim Masseur oder Barbiere entspannt hat.
Hier ist die Location genauso sehenswert wie die Ausstellungsstücke selbst.
Terme di Diocletiano, Viale Enrico De Nicola 79, gegenüber Stazione Termini an der Piazza della Repubblica
Der Palazzo Altemps ist eines dieser Museen, bei denen die Ausstellungsräume den ausgestellten Kunstwerken fast die Schau stehlen.
Ich liebe es an einem späten Sonntag Nachmittag durch die wundervoll renovierten Räume zu schlendern und die Freskenarbeiten an den Wänden und die Holzdecken zu bewundern. Der Innenhof des Palazzo ist ein Traum ebenso wie die hauseigene Kapelle und das kleine Theater im Untergeschoss. Die bedeutenden antiken Kunstwerke (viele aus der berühmten Ludovisi Sammlung) sind in der Anzahl wohl dosiert und mit Lichteffekten hervorragend inszeniert.
Palazzo Altemps, Piazza di Sant`Apollinare 46, Nähe Piazza Navona
Auf drei Etagen kann man hier durch das antike Theater des Balbus laufen und so by the way etwas über römische Baugeschichte im Wandel der Zeiten lernen.
Crypta Balbi, Via delle Botteghe Oscure 31, gegenüber vom Katzenplatz am Largo di Torre Argentina
Freier Eintritt 2019 in die römischen Nationalmuseen:
21. April, 9. Mai, 2. Juni, 29. Juni, 4. August, 1. September, 6. Oktober, 13. Oktober, 3. November, 1. Dezember
1471 beginnt die lange Geschichte der Kapitolinischen Museen, deren Antiken- und Kunstsammlung ich bereits oft besucht habe, ohne mich daran satt sehen zu können. Untergebracht ist das Museum auf dem Kapitolshügel im Palazzo Nuovo und Konservatorenpalast. Beide beeindruckenden Gebäude sind durch einen unterirdischen Gang verbunden, der seine Besucher zur offenen Galerie des Tabularium (das Archiv der antiken Römer) führt. Hier wartet ein fantastischer Ausblick auf das Forum Romanum. Die Liste der außergewöhnlichen und ausgestellten Kunstwerke ist lang: Gian Lorenzo Bernini´s Büste der Medusa, die Bronzestatue des Marc Aurel, Gemälde von Caravaggio, eine herrliche Porzellansammlung und vieles vieles mehr. Bei römischem Starkregen ist das Museum ein idealer Ort, um ein paar angeregte Stunden im Trockenen zu verbringen. Übrigens: Bei schönem Wetter hat man von der Terrasse des Museum-Cafés einen wunderbaren Blick auf Rom .
Piazza di Campidoglio 1, die Kapitolinischen Museen haben auch MONTAGS geöffnet!, 9.30 19.30 Uhr, Eintritt: 15,- EUR
Die Centrale Montemartini in Ostiense zählt zu den optisch interessantesten Museen in ganz Rom - meiner bescheidenen Meinung nach. Als vor einigen Jahren in den Kapitolinischen Museen wegen Umbauarbeiten Platzmangel herrschte, zog ein Teil der Ausstellung in das ehemalige zwischenzeitlich renovierte Kraftwerk im Süden von Rom um. Das Aufeinandertreffen von Industrie-Archäologie des frühen 20. Jahrhunderts und antiker Kunst fanden die Besucher so spannend, dass aus diesem Arrangement eine Dauerlösung geworden ist. Der Anblick von schneeweißen Statuen vor riesigen Dieselmaschinen ist wirklich eine Reise ins Viertel Ostiense wert:
Metro B bis Piramide, Bus 23 bis Via Ostiense/Garbatella
Via Ostiense 106 , 9 - 19 Uhr, montags geschlossen, Eintritt: 7,50 EUR - Kombiticket Kapitolinische Museen: 16,- EUR
Die Galleria nazionale d´arte moderna e contemporanea, kurz GNAM, liegt direkt an der Villa Borghese, dem großen Park im Herzen Roms. In knapp 50 Sälen werden Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt. Ein Großteil der Kunst stammt aus den kreativen Händen italienischer Künstler. International bekannte Künstler wie Klimt, van Gogh, Monet und Pollock sind jedoch auch vertreten. Ich mag die Zusammenstellung der Sammlung sehr! Die Fülle an Stilrichtungen und Objekten macht das GNAM nicht nur für Kenner sondern auch für Liebhaber von Kunst abwechslungsreich und spannend. An einem regenreichen römischen Tag ist das GNAM übrigens ein wahrer Lichtblick! Bei schönem Wetter ist die Terrasse des Museumcafés ein lohnenswertes Ziel.
GNAM, Viale delle Belle Arti 131, 8.30 - 19.30 Uhr, montags geschlossen, Eintritt: 10,- EUR
Freier Eintritt 2019 ins GNAM
21. April, 25. April, 15. Mai, 2. Juni, 29. Juni, 15. August, 6. Oktober, 1. November, 3. November, 1. Dezember, 8. Dezember.
16 Erlebnisse abseits der Touristenpfade in Rom
Rom zu Fuß erkunden - Ein Spaziergang vom Kolosseum über den Aventin nach Testaccio und Trastevere
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"Mein" Styleguide Rom für den NATIONAL GEOGRAPHIC!
Monatelang war ich für dieses tolle Projekt kreuz und quer in Rom unterwegs. Ständig auf der Suche nach den tollsten, coolsten, hippsten, sehenswertesten und einzigartigsten Locations. (Meine Erlebnisse mit den kapriziösen Römern während der Recherchearbeiten müsste ich eigentlich in einem separaten Buch verarbeiten...) Gefunden habe ich knapp 150 Restaurants, Cafés, Museen, Designer, Manufakturen, Bars, Hotels und tolle Interview-Partner, die Einblicke in ihr römisches Leben gewähren. So wie Cristian, Barista in einem der ältesten römischen Cafés. Oder die wunderbare Signora Luisa Longa. Künstlerin und Besitzerin eines traumhaften B&B in Trastevere.
Liebe Rom-Freunde, für alle diejenigen, die das schönste Chaos in Italien aus der Nähe kennenlernen möchten und auf der Suche nach ein paar Tipps, Anregungen und Inspirationen für den nächsten Rom-Trip sind, gibt es jetzt den "Fettnäpfchenführer Rom". Darin können Sie blättern, lesen und vor allem noch tiefer in den aufregenden römischen Alltag eintauchen. Ich wünsche Ihnen genauso viel Spaß beim Lesen wie ich ihn beim Schreiben hatte! Wer vorab einen Blick in das Inhaltsverzeichnis werfen möchte kann dies hier tun.