Neun x Rom...das sind jeden Monat neun Inspirationen, Insidertipps, Food-Ideen oder Kultur-Touren für Euren Trip in die Ewige Stadt. Nichts davon müsst Ihr unbedingt ansehen, probieren oder erleben, damit Eure Rom-Reise perfekt und unvergesslich wird. Einiges davon kann Euch vielleicht Facetten von Rom zeigen, die Ihr bisher noch nicht kennt. Wenn Eure Reiseplanung für den Dezember noch Lücken aufweist, dann hätte ich hier also 9 kleine bis große Ideen zum Auffüllen und Rom-jenseits-der Touristenströme-Kennenlernen.
1. Das beste Eis von Rom kosten
Eis im Dezember? Ja, unter südeuropäischen Klimabedingungen schmeckt Eis im Dezember ausgesprochen gut. Und am Besten schmeckt es den Römern seit Jahren in der Gelateria Otaleg. Zumindest ergibt dies der alljährliche Best-Gelato-Contest. Bisher war dieser Eisgenuss mit einem gewissen Fahraufwand verbunden, da die einzige Otaleg-Filiale etwas außerhalb des Zentrums liegt. Damit ist seit diesem Sommer Schluss. Ein Otaleg Ableger ist nach Trastevere gezogen, ganz in die Nähe des Mittelpunkt des Viertels, der Piazza Santa Maria in Trastevere. Besonders gut schmecken mir übrigens die Pistazien-Variationen!
Otaleg/ Via di S. Cosimato 14 a/12-24 Uhr
2. Weihnachtsbäume gucken gehen
Im Dezember werden alljährlich Weihnachtsbäume an neuralgischen Punkten der Stadt aufgestellt. Und alljährlich findet eine Diskussion über deren optischen Reize statt. Völlig unabhängig davon, ob die Römer ihre Weinachtsdeko einer Millionenmetropole und europäischen Hauptstadt nicht würdig finden, ein abendlicher Spaziergang zu den geschmückten Bäumen ist ein einzigartiges Erlebnis. Hier einige Plätze, die Ihr ansteuern solltet: Platz vor dem Petersdom, Piazza Venezia, Kolosseum, Piazza Spagna, Piazza Mignanelli, Nobelkaufhaus Rinascente (Via del Tritone 61). Viel Spaß!
3. Kekse und Panettone Essen
Das ist mal wieder typisch! Erst drei Tipps von denen zwei sich bereits mit Essen beschäftigen. Aber das Thema Food spielt nun einmal eine wichtige Rolle in Italien. Um die Weihnachtszeit beginnt der große Panettone-Hype. Der Hefekuchen (mit Orangeat oder Schokolade oder Mandeln) stammt eigentlich aus Mailand. Heutzutage bildet er in ganz Italien zusammen mit einer Flasche Spumante das klassische Geschenkeduo in der Weihnachtszeit. Mittlerweile hat der Panettone ja auch schon Einzug in deutsche Supermärkte gehalten.
Zu den "Plätzchenklassikern" gehören Panpepato (Gewürzkuchen aus getrockneten Früchten, Nüssen, Schokolade und Pfeffer) und Pangiallo Romano (Dörrobst, Nüsse, Honig, Zitronat).
Eine römische Keks-Institution liegt übrigens versteckt in einer Gasse im Viertel Trastevere. Das Suchen und Finden lohnt!!
Pasticceria Valzani, Via Moro 27, Trastevere
Typisch römisches Weihnachtssüßigkeiten werden hier seit 1924 gebacken. Und im Verkaufsraum könnte man meinen die Zeit wäre seitdem still gestanden. Unbedingt das Pangiallo romano probieren!
4. Rom von Unten Entdecken
Ich möchte Euch nicht in die Katakomben von Rom schicken, sondern empfehle Euch den Besuch der Domus Romane di Palazzo Valentini. Diese römischen Häuser liegen unter der Trajanssäule, die Ihr von einer ganz neuen Perspektive kennenlernen werdet. Mit Hilfe von Multimediatechnik werden die antiken Räumlichkeiten wieder zum Leben erweckt. Auf der Führung gelangt Ihr in Ecken, von denen Ihr noch nicht einmal geahnt habt, dass es sie gibt.
Via Foro Traiano 85, geöffnet jeden Tag außer dienstags, von 9.30 bis 18.30 Uhr, da die Teilnehmeranzahl der Führungen limitiert ist, empfehle ich Euch die Tickets online zu
reservieren, www.palazzovalentini.it, Preis 12 Euro
5. Das zeitgenössische Rom kennenlernen
10 Jahre Bauzeit und 6 italienische Regierungen hat es gebraucht, bis der Entwurf der britisch-irakischen Star-Architektin Zaha Hadid bezugsfertige Realität wurde. Seitdem ist das MAXXI, das Nationalmuseum für Kunst des 21. Jahrhunderts, aus der römischen Museums-Szene nicht mehr wegzudenken. Zumindest für alle Römer, die sich für Zeitgenössisches interessieren. Von Außen wirkt der Bau aus Zement, Stahl und Glas abgeklärt und kühl. Erst wenn man in dem riesigen Gebäude unterwegs ist, offenbart es seine leicht verrückte Seite. Es gibt kein rechten Winkel, Treppen werden zu Brücken, Brücken zu Treppen. Hier könnt Ihr Euch kunstvoll verlaufen! Ein idealer Anlaufpunkt, wenn das südeuropäische Klima sich von seiner feuchten Seite zeigt.
Via Guido Reni 4 A, täglich geöffnet bis auf Montag, 11 - 19 Uhr, Anreise: Tram 2 von Piazzale Flaminio (direkt hinter Piazza del Popolo) bis zur Haltestelle Apollodoro
6. Einen Einsamen StrandSpaziergang Machen
Ich habe mir in Rom ein antizyklisches Strandverhalten angeeignet. Im Sommer habe ich mich von übervollen Stränden fern gehalten und bin stattdessen von November bis April ans Meer gefahren. In diesem Zeitraum vergessen die meisten Römer, dass sie in Küstennähe leben. Das Konzept eines Strandspaziergang in voller Bekleidung hat sich hier noch nicht durchgesetzt. Was für uns den Vorteil hatte selbst bei strahlendem Sonnenschein fast alleine durch den Sand zu wandern. Der römische Stadtstrand in Ostia ist nicht der allerschönste aber am besten mit dem Zug (Vorstadtzug ab Bahnhof Porta San Paolo) zu erreichen. Eine hübschere Alternative ist Santa Marinella ( 1 Stunde ab Hauptbahnhof Termini mit dem Vorstadtzug (FL5)). Wenn Ihr mit dem Auto unterwegs seid, empfehle ich Euch den Strand von Fregene oder das Örtchen Santa Severa. Anfang Dezember haben am Wochenende auch noch einige der Strandcafés geöffnet.
7. Heisse Schokolade in der Schokoladenfabrik Trinken
SAID del 1923 - im Namen des Café/Restaurants im Stadtteil San Lorenzo steckt das Gründungsjahr der gleichnamigen Ex-Schokoladenfabrik. Mit viel Aufwand und Geschmack wurde die Fabrik zu einem Traum für Schoko-Fans umgebaut. Im vorderen Bereich befindet sich ein liebevoll eingerichtetes Café, in dem man Schokolade in diversen Aggregatzuständen zu sich nehmen kann, während dahinter das große Restaurant erst am Abend öffnet. San Lorenzo erstreckt sich direkt hinter dem Bahnhof Termini und ist gut zu Fuß erreichen. In dem Studentenviertel ist immer etwas los. Besonders sehenswert ist ebenfalls der Momentalfriedhof Campo Verano.
Via Tiburtina 135
8. Durch die Villa Borghese Flanieren
Im Winter verströmt die Parkanlage mitten in der Stadt einen ganz besondern Charme. Wenn am Nachmittag das Licht matter und blauer wird, finde ich die schneeweiße Galleria Borghese samt der Orangerie besonders ansehnlich. Am Wochenende ist hier bei Sonnenschein nicht weniger los als im Sommer. Schaut unbedingt im Museo di Pietro Canonica vorbei. Das Museum ist in dem ehemaligen Wohnhaus und Atelier des Bildhauers eingerichtet. Wunderschön und kostenlos!
9. Winter-SonnenunterGang bestaunen
Sonnenuntergang - geistern dir bei diesem Wort auch direkt sommerliche Bilder durch den Kopf? Seit meiner Zeit in Rom weiß ich, dass die Sonne über den Dächern von Rom auch im Winter spektakulär untergehen kann. Besonders sehenswert ist der rote Ball und die ewige Stadt vom oberhalb der Spanischen Treppe. Auf der Viale della Trinità dei Monti stehen dir eine Reihe von wundervollen Aussichts-Spots zur Verfügung. Wer es gerne schön kitschig mag begibt sich zur Terrazza del Pincio über der Piazza del Popolo. Hier gibt es immer ein romantisches Klavierklimpern oder sehnsuchtsvolle Gesänge, die den Sonneruntergang hinter der Kuppel des Petersdoms begleiten.
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