Alleine auf Städtereise nach Rom - Meine Tipps für Deinen Solo-Trip

Rom ist ein perfektes Ziel für Alleinreisende. Zwischen Petersdom und Kolosseum gibt es genug zu sehen und zu erleben. Langeweile kommt so schnell in der ewigen Stadt nicht auf. Zumal Du allein tun und lassen kannst, wann und wo Du es willst. 

Meine tiefe Verbundenheit zu Rom verdanke ich unzähligen Streifzügen, die ich auf eigene Faust unternommen habe. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als alleine am frühen Morgen durch Trastevere zu spazieren, an faulen Sonntagen durch Monti zu flanieren oder stundenlang über den Palatin zu wandern. Selbst nachts war ich oft alleine unterwegs, wenn ich nach den Treffen mit Freundinnen noch einmal mitten durchs centro storico gelaufen bin, um anschließend mit dem Nachtbus nach Hause zu fahren. 

 

Zugegeben, im Nachhinein wäre die Fahrt mit einem Taxi vernünftiger gewesen, weil meine Wohngegend nachts sehr ausgestorben war. Hätte ich jedoch immer ein Taxi genommen, wäre mir dieses einzigartige Kribbeln im Bauch beim nächtlichen Spaziergang über die Piazza Navona entgangen. In diesen fast surreale Momenten kam es mir vor, als würde Bernini´s Vierströmebrunnen nur für mich sprudeln.

Tipp Nummer 1 : Die besten Stadtviertel zum Übernachten

Eines der schönsten Viertel zum Übernachten: Trastevere.
Eines der schönsten Viertel zum Übernachten: Trastevere.

Grundsätzlich empfehle ich Dir eine Unterkunft im Zentrum. So machst Du Dich nicht vom unzuverlässigen und oftmals überfüllten römischen Nahverkehr abhängig. Um so weiter Du vom touristischen Zentrum entfernst wohnst, desto älter sind die eingesetzten Busse, desto seltener wird die Klimaanlage eingeschaltet, desto häufiger fallen Busse einfach aus. Abhilfe kann hier eine nahegelegene Metrostration schaffen, wobei es im letzten Jahr  bei den drei U-Bahn-Linien zu regelmäßigen Ausfällen und komplett geschlossenen Stationen kam. Sicherstes Fortbewegungsmittel in Rom sind die eigenen Füße, mit denen sich das Zentrum bestens erkunden lässt.

 

Seitdem ich nicht mehr in Rom lebe, ist mein persönliches Lieblings-Übernachtungs-Viertel Monti. Die Lage ist meiner Meinung nach hervorragend. Der Bahnhof, die Metro, die Haltestellen der Busshuttles zu den Flughäfen sind direkt um die Ecke, die Gegend ist pittoresk und das Kolosseum liegt nur einen Steinwurf entfernt. Außerdem weist Monti eine hohe Dichte an Street-Food-Locations, Restaurants und Bars auf, so dass man nachts keine weiten Wege mehr zurücklegen muss.

Mehr über die schönsten Ausgehviertel in Rom erfährst Du hier.

 

Das beliebte Viertel Trastevere hat als Übernachtungs-Standort ebenfalls seine Vorteile. Du bist mittendrin in den beschaulichen Gassen, die sich zum Abend mit Nachtschwärmern aus der ganzen Welt füllen. Ein Restaurant reiht sich ans andere, die Tram führt einmal quer durchs Viertel und über die Ponte Sisto ist der Weg zum Campo de Fiori nicht weit.

Mehr über die schönsten Sehenswürdigkeiten in Trastevere erfährst Du hier.

 

Ich übernachte ebenfalls gerne in Prati. Das Viertel rund um die Vatikanischen Museen ist sehr urban, voller toller Geschäfte, netter Cafés und Lokale. Vom Flughafen Fiumicino aus legen die Shuttlebusse übrigens noch einen Stop in Prati ein bevor sie weiter zum Bahnhof Termini fahren. Wenn Du in der Nähe der Engelsburg ein Hotel beziehst, dann ist es über den Tiber zu Fuß nicht weit bis zur Piazza Navona. An der Piazza Cavour fahren viele Buslinien vorbei, die Dich in alle Himmelsrichtungen transportieren. Eine Unterkunft in der Nähe der Vatikanischen Museen liegt hingegen näher an der Metro-Station. 

Tipps für einen Spaziergang durch Prati bekommst Du hier von mir.

 

Piazza Cavour in Prati - Hier wachsen nicht nur Palmen, hier starten auch zahlreiche Buslinien in alle Himmelsrichtungen.
Piazza Cavour in Prati - Hier wachsen nicht nur Palmen, hier starten auch zahlreiche Buslinien in alle Himmelsrichtungen.

Ein Wochenende habe ich in Bahnhofsnähe im Esquilinviertel in einem Hostel an der Piazza Vittorio Emanuele verbracht, wohl wissend, dass diese interessante Gegend leider in den letzten Jahrzehnten sehr vernachlässigt wurde und grundsätzlich als schwierig gilt. Tagsüber habe ich mit dem Esquilinviertel überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Nachts auf dem Weg zum  Hostel war ich jedoch froh, dieses Mal nicht alleine in Rom unterwegs zu sein. Die weitere Bahnhofs-Umgebung muss nicht per se schlecht und unsicher sein. In  Richtung der Via Nazionale ist zum Beispiel auch nachts immer viel Polizei unterwegs, weil sich dort in der Nähe das Innenmisterium befindet. Grundsätzlich wäre die Bahnhofsgegend jedoch nicht meine erste Wahl.

Tipp Nummer 2:  Alleine Essen gehen

Von vielen Alleinreisenden weiß ich, dass das Thema "Alleine in einem Restaurant essen gehen"  hauptsächlich am Abend ein Knackpunkt ist.  Ich persönlich habe  in Rom jegliche Scheu abgelegt,  weil ich es aus beruflichen Gründen zu allen Tageszeiten oft alleine essen musste bzw. durfte. Irgendwann fand ich Gefallen daran, mich ganz und gar dem  Essen vor mir zu widmen und dabei ungeniert die Gespräche am Nachbartisch zu belauschen.  In vielen Lokalen stehen die Tische so eng, dass man selten das Gefühl hat, alleine zu sein.

 

Aber fangen wir mal von vorne an:

Das Frühstück in Rom ist traditionell ein kollektives Vergnügen. Dicht am Tresen einer Café-Bar gedrängt, wird ein Cappuccino getrunken und dazu Cornetto gegessen. Wenn du es echt römisch magst empfehle ich Dir im Zentrum die Bar Giulia in der Via Giulia 84 (grüss mir den Barista ;)) und in Prati das Sciascia Caffè  in der Via Fabio Massimo 80 A.  

 

Mittags bietet sich ein Street-Food-Ausflug zum Beispiel zum Nuovo Mercato Testaccio an. Den kompletten Street-Food-Guide findest du hier. Ansonsten ergattere Dir bei schönem Wetter einen Platz in der ersten Reihe auf einer Piazza und beobachte beim Essen einfach die Passanten. Ich könnte das stundenlang machen!

 

Wenn Du keine Lust hast, Dich abends alleine in ein Restaurant zu setzen, dann empfehle ich Dir die Aperitivo-Stunde in Rom. In vielen Lokalen und Restaurants gibt es zwischen 18 und 21 Uhr zum Drink ein kleines bis großes Buffet, an dem Du dich bedienen darfst. Die Atmosphäre ist ungezwungen und gegessen werden kann im Idealfall auch an der Bar. Viel zu gucken gibt es zum Beispiel an der Bar im La Zanzara (Via Crescenzio 84 in Prati). Statt einem Buffet werden hier zum Spritz kleine Häppchen am laufenden Band gereicht. Das lässigere und kleinere  Sorpasso (Via Properzio 31) liegt nur wenige Meter entfernt und punktet mit einer tollen Weinauswahl. In der Nähe des Kolosseums wartet das Caffè Proganda (Via Claudia 15) im Vintage Look und mit langer Theke.

Tipp Nummer 3: Was Hebt Die Stimmung bei römischem Dauerregen?

Skulptur von Pietro Canonica in meinem gleichnamigen Lieblingsmuseum in der Villa Borghese
Skulptur von Pietro Canonica in meinem gleichnamigen Lieblingsmuseum in der Villa Borghese

Unglaublich, aber wahr: sogar in  Rom regnet es hin und wieder. In der italienischen Hauptstadt kommt mehr Wasser vom Himmel als in London, allerdings an bedeutend weniger Tagen im Jahr.  Wenn es regnet, dann regnet es also oft sinflutartig.  Und wenn das Unwetter auf die gute Urlaubslaune drückt und niemand da ist, um sie aufzuheitern, dann helfen Dir vielleicht diese Orte weiter:

 

Die schönsten Museen in Rom

 

Die 10 besten Eisdielen in Rom

 

Die 5 schönsten Cafés in Rom

 

Tipp Nummer 4: Sicher Durch Rom!

Die Via dei Fori Imperiali ist ein beliebtes Jagdrevier von Langfingern.
Die Via dei Fori Imperiali ist ein beliebtes Jagdrevier von Langfingern.

Als ich nach Rom gezogen bin hat mich die starke Polizei- und Militärpräsenz rund um die Hot-Spots beunruhigt, weil die Anwesenheit der Damen und Herren in Uniform mir überhaupt erst den Eindruck vermittelten, dass es hier brandgefährlich sein könnte.  Mit der Zeit habe ich mich an die Maschinengewehre und Panzerfahrzeuge im Straßenbild gewöhnt. Irgendwann fing ich sogar an, meine nächtlichen Routen durch die Stadt entlang der Militärposten zu planen. Nur für den Fall der Fälle, den ich nie erleben musste. In meinen vier Jahren in Rom ist mir kein einziges Mal das Portemonaie geklaut worden. Ein einziges Mal bin ich spät abends auf dem Weg zwischen Trastevere und Campo de Fiori von einem Betrunkenen  penetrant angemacht worden, wobei noch genug Leute unterwegs gewesen waren, um mich in Sicherheit zu wiegen.  Meine schlichtweg positiven Erfahrungen geben natürlich nicht die Realität wieder.  Wie in jeder anderen Großstadt sollte man auch in Rom in manchen Situationen Vorsicht walten lassen.

 

Die Zahl der Diebstahlsdelikte in Rom ist hoch! Pass vor allem in U-Bahnen und Bussen auf Deine Habseligkeiten auf. Auch die Via dei Fori Imperiali oder der Trevibrunnen sind bei Taschendieben sehr beliebt. Mach im Dunklen einen Bogen um die römischen Parks! Das gilt auch für die tagsüber so hübsche Villa Borghese. Wenn Du nicht musst, halte Dich spät abends vom Bahnhof Termini fern.  Mit die größte Gefahr für Leib und Leben droht  an römischen Zebrastreifen. Du glaubst mir nicht? Dann solltet Du einmal meinen Artikel über "Zebra-Ziel-Streifen" lesen.

Dieser Cappuccino kann am Tisch teuer werden.
Dieser Cappuccino kann am Tisch teuer werden.

Wenn Du Dich im Zentrum in ein Café setzt, wirf bitte vorher einen Blick auf die Preisliste "al tavolo". Am Tisch bezahlst Du grundsätzlich mehr als im Stehen an der Bar (ca. 1,50 EUR Cappuccino). Das ist so üblich.  Rechnungen über 30 Euro für zwei Cappuccino auf der Via Cavour zwischen Termini und Kolosseum oder 42 Euro für drei Eis am Trevibrunnen sind allerdings nicht normal. Auch wenn diese Fälle nicht die Regel sind, findet diese Touristenabzocke nach wie vor statt, obwohl die römischen Behörden tatsächlich streng dagegen vorgehen. Zumindest bei den Deliquenten, die über keine guten Beziehungen verfügen.

Mehr gute Tipps für Deinen Solo-Trip nach Rom:

Hier noch einige Inspirationen von Blogger-Kolleginnen: