Ungewöhnliche und magische Orte in Rom, die nicht jeder kennt!

Magische und ungewöhnliche Orte in Rom - Dazu gehört der romantische Innenhof des Museo Pietro Canonica in der Villa Borghese
Magische und ungewöhnliche Orte in Rom - Dazu gehört der romantische Innenhof des Museo Pietro Canonica in der Villa Borghese

Für meine Blog-Rubrik "Ciao Bella - Mit Frauenpower durch Rom" bin ich zur Zeit auf den Spuren der "Frankenstein"-Autorin Mary Shelley in der ewigen Stadt unterwegs. Kein Wunder, dass Mary sich 1822 spontan in Rom verliebt hat. Auf den Streifzügen durch die wildromantischen Überbleibsel des antiken Rom muss ihre blühende Fantasie regelrecht mit ihr durchgegangen sein.  Rom quoll und quillt nur so über von ungewöhnlichen und magischen Orten.  Hier habe ich 10 Locations aufgelistet, die nicht nur Mary Shelley gefallen hätten. Wenn Ihr gerne abseits der Touristenpfade und individuell unterwegs seid, dann seid Ihr hier genau richtig:

#1 Via Piccolomini - Verkehrte Größenverhältnisse

Via Piccolomini - Ein ungewöhnlicher Ort in Rom
Via Piccolomini - Ein ungewöhnlicher Ort in Rom

Von der Via Piccolomini aus, bieten sich Euch ungewöhnliche Ausblicke auf die Kuppel des Petersdoms. Entfernt man sich von der Kuppel wird sie größer, je näher man ihr  kommt um so kleiner sieht sie aus. Eklären lässt sich die optische Täuschung durch die Anordnung der Häuser auf der Via Piccolomini.

Die Buslinie 982 bringt Euch von der Haltestelle Lungotevere Sassia/S.Spirito (Nähe Petersdom am Tiber) direkt zur Aussichtsterrasse an der Via Piccolomini.


#2 Das AQuarium, in dem keine Fische schwimmen

Signore Pietro Garganico aus Como hegte Ende des 19. Jahrhunderts einen großen Traum: er wollte ein modernes Aquarium in Rom eröffnen. Mitten im neuen gut bürgerlichen Esquilin-Viertel durfte er seinen Traum verwirklichen.  Leider setzte der beauftragte Architekt die falschen Prioritäten. Er legte einen wunderhübschen Park an, verzierte das ungewöhnliche Gebäude mit allerlei maritimen Stilelementen, vergaß allerdings den Platz für große Wasserbecken. Das Aquarium wurde ein Flop. Danach diente der skurille Bau als Varieté und sehr lange Jahre als Lager der römischen Oper. Heute residiert hier die Architektenkammer und lässt Besucher kostenlos einen Blick in das untere Stockwerk werfen. Mehr Infos über das ungewöhnliche Gebäude findet Ihr in diesem Blog-Artikel.

Casa dell`Architettura, Acquario Romano 

Piazza Manfredo Fanti 47 (5 Minuten zu Fuß von Bahnhof Termini entfernt)

Mo - Fr.: 9.00 - 13.00 Uhr, 14.30 Uhr - 16.30 Uhr


#3 Das Café im Hutladen

Das Esquilin-Viertel weist eine hohe Dichte an ungewöhnlichen Plätzen auf. Hierzu gehört auch das Gatsby Café, das vor einigen Jahren in die Etagen eines Hutladens aus den 50er Jahren gezogen ist. Dabei wurde ein Teil der Einrichtung übernommen und mit Nierentischen & Co. kombiniert. Am Wochenende wird regelmäßig Swing, Blues und Jazz gespielt. Dazu wird in in den Kollonaden vor dem Café gerne das Tanzbein geschwungen.

Gatsby Café, Piazza Vittorio Emanuele 106, Stadtviertel Esquilino Nähe Bahnhof Termini, ab 8 Uhr bis spät in die Nacht


#4 Das Museum des Signore Canonica in der Villa Borghese

Dieser Ort steckt voller Magie. Um sie in vollen Zügen genießen zu können, schaut Ihr in dem kostenfreien Museum am besten an einem sonnigen Tag vorbei. Dann leuchten die Orangen in dem kleinen Innenhof des ungewöhnlichen Gebäudes besonders schön. Der Bildhauer Pietro Canonica zog 1922 in die ehemalige Fasanerie der Villa Borghese ein. Bis zu seinem Tod im Jahr 1959 lebte und arbeitete er dort - für die englische Krone, den russischen Zaren oder die italienischen Könige.  Neben den zahlreichen Skulpturen darf man auch seine Wohnräume und das Arbeitszimmer bewundern. Von dort empfehle ich einen intensiven Blick in den romantischen Innenhof. 

Museo di Pietro Canonica, in der Villa Borghese, Viale Pietro Canonica 2, Dienstag bis Sonntag, 10 - 16 im Winter, 13 bis 19 Uhr im Sommer


#5 Chiostro del Bramante - Ein Kreuzgang mit Überraschenden EinBlicken

Versteckt im Gassengewirr rund um die Piazza Navona liegt der Kreuzgang des Bramante. Neben einem Museum befindet sich auch ein Café in dem Renaissancegebäude. Es liegt samt seiner romantischen Außenplätze im ersten Stock. Auf dieser Etage  liegt zudem ein Raum Raum mit dem Namen Sala delle Sibille. Durch ein Fenster habt Ihr einen ungewöhnlichen Einblick in die benachbarte Kirche Santa Maria della Pace und das Fresko Die Sybillen. Die Wandmalereien stammen von dem berühmten Renaissancekünstler Raffael, der ebenso wie Bramante  zu der lange Liste der Baumeister des Petersdoms zählt.

Chiostro del Bramante, Via Arco della Pace 5, Öffnungszeiten Mo - Fr 10 bis 20 Uhr, So - So 10 bis 21 Uhr 


#6 Eine Gruselige FAssade in der Nähe der spanischen Treppe

Der Palazzo Zuccari verdankt seinen Spitznamen "Haus der Monster" unübersehbar einer recht gruseligen Fassadengestaltung. Die hat sich der Künstler Federico Zuccari im 16. Jahrhundert für seinen Palazzo einfallen lassen. Betritt man heute die Türe mitten in einerm aufgerissen Mund einer Monsterfratze gelangt man  in die Bibliotheca Hertziana.

Via Gregoriana 28, Nähe der Spanischen Treppe


#7 Ein Schlüsselloch auf einem der Sieben Hügel mit Magischer Aussicht

Die Via Santa Sabina verläuft schnurgerade über den Aventin-Hügel. Wenn man den Hügel vom Circus Maximus aus erklimmt,  wartet ganz am Ende der Straße ein Platz,  die Piazza dei Cavalieri di Malta. Hier befindet sich in einer grünen Pforte das wohl berühmteste Schlüsselloch Roms, Il Buco di Roma. Bei einem Blick hindurch sieht man am Ende eines grünen Tunnels die Kuppel des Petersdoms. 


#8 Katzen, eine Piramide und Ein Friedhof für Nichtkatholiken

Der Campo Cestio, der Protestanten-Friedhof, ist einer meiner Lieblinge unter den ungewöhnlichen Orten in Rom. Im Schatten einer Piramide und der Aurelianischen Mauer streifen wilde Katzen zwischen imposanten Grabstätten mit teils rührenden Inschriften umher. Dichter und Denker, Politiker und Maler, Naturforscher und ein Sohn von Goethe haben an diesem grünen Ort  ihre letzte Ruhestätte gefunden. Auf einer Wiese direkt an der Cestio Piramide (Grabmal eines antiken Römers im damals angesagten ägyptischen Look) trifft man auf die ältesten Gräber. Starb früher ein Nichtkatholik in Rom, durfte er laut päpstlicher Verwaltung nicht auf den Friedhöfen innerhalb der Stadtmauer beerdigt werden. So entstand der Campo Cestio zuerst als ein anonymes Gräberfeld, auf dem nur nachts Beerdigungen erlaubt gewesen waren. Diese strikten Regeln wurden übrigens erst mit dem Ende des Kirchenstaates 1870 aufgehoben. 

Viele Engländer und Amerikaner treffen sich vor dem Grab des berühmten Romantikers John Keats, der tragisch und in jungen Jahren 1821 in Rom an Tuberkolose gestorben ist. Eine Bank mit Blick auf die schneeweiße Pyramide und im Wind wankende Pinienwipfel lädt hier zum melancholischen Verweilen ein.

Campo Cestio, Via Caio Cestio 6, Öffnungszeiten: Mo - Sa 9 Uhr bis 17 Uhr, So 9 -13 Uhr


#9 Casina Delle Civette - EUlen im Park

Die Villa Torlonia ist ein kleiner Park im Nordosten der Stadt. Zwischen Palmen und Obelisken steht das sogenannte Eulenhäusen. Der ungewöhnliche Bau vereint die Stilelemente eines Schweizer Chalets mit Mittelalterflair, Jugendstil und einer gehörigen Portion Harry Potter-Optik. Den Namen verdankt die Casina delle Civette den Eulenmotiven in den hinreissenden Schmuckfenstern. Es war also sehr naheliegend in dem Häuschen ein Museum für Fensterkunst einzurichten.

Mit der Tram 2, 3, 19 gelangt man bis zur Haltestelle Viale Regina Margherita - Nomentana, von wo aus es keine 5 Minuten Fußweg bis zur Parkanlage sind. Mit der Buslinie 60 geht es ab dem Hauptbahnhof Termini ebenfalls bis zu der o.g. Haltestelle.


#10 Basilica dei Santi Cosma e DAmiano - Eine Kirche in der das ganze Jahr über Weihnachtet

Mitten auf der Via dei Fori Imperiali liegt ein klerikales Kleinod. Während sich draußen zwischen Kolosseum und Piazza Venezia Menschenmassen fortbewegen, herrscht in der Basilica dei Santi Cosma e Damiano samt ihrem wunderhübschen Innenhof meist eine magische Ruhe. Das Apismosaik in der Kirche ist himmlisch schön und in einem kleinen Nebenraum lässt sich das ganze Jahr über eine weihnachtliche Krippenlandschaft bestaunen.

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