Der fünfte Band der Krimi-Reihe rund um den lebenslustigen Papst Petrus ist im März erschienen. Am Wochenende hatte ich nun endlich Gelegenheit "Jubilate!" zu lesen. Dieses Mal geht es für den Papst mit einem Hang zu Wein, Pasta, Fußball und Kriminalfällen raus aus Rom in die nahen Albaner Berge. Auf einem herrschaftlichen Landsitz, irgendwo zwischen dem romantischen Bergdorf Nemi und der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo, dreht sich alles um eine verbotene Liebe, ein beträchtliches Erbe und einen heimtückischen Mordanschlag: Die bildhübsche Pressesprecherin von Papst Petrus, Contessa Giulia, soll ein riesiges und bisher geheimes Familienvermögen erben. Der unerwartete Geldsegen ist allerdings an eine Bedingung geknüpft: Giulia muss heiraten. Wer die Krimi-Reihe kennt, weiß um die amourösen Komplikationen im Leben der schönen Giulia. Die Pressesprecherin des Papstes liebt Francesco, einen Franziskanermönch! Als Giulia auf dem Landsitz der Familie in den Albaner Bergen nur knapp einem Mordanschlag entgeht, beginnt ihr Chef, Papst Petrus, höchstpersönlich in der Sache zu ermitteln. Mehr Buch-Details werde ich an dieser Stelle nicht spoilern. Stattdessen möchte ich Euch verraten, welche drei Schauplätze in den Albaner Bergen aus "Jubilate!" Ihr unbedingt besuchen solltet. - Transparenzhinweis: Bei diesem redaktionellen Beitrag handelt es sich um unbezahlte Werbung -
#1 Nemi und der NemiSee
Schon die antiken Römer zog es zur Sommerfrische raus aus Rom. Ein beliebtes Ziel waren die kühlen Höhen und schattigen Kastanienwälder der Albaner Berge. Und noch heute zieht es die Römer an heißen Wochenenden in Scharen in die sogenannten castelli romani. Diese Dörfer bieten neben schicker Bausubstanz aus der Antike und Renaissance, gut gekühlten Frascati und eine beachtliche Auswahl an bodenständigen Trattorien. In dieser grünen Gegend findet man auch den Nemisee, der direkt in der allerersten Buch-Szene eine kleine Nebenrolle spielt. Der Kratersee liegt knapp 30 km von Rom entfernt und kann selbst auf eine äußerst bewegte Geschichte zurückblicken.
Kaiser Caligula ließ zu Ehren der Göttin Diana zwei Schiffe nur für diesen See bauen. Eines mit Tempelanlagen, ein anderes als Palast mit allerlei Annehmlichkeiten, wie z. B. eigenem Warmwassersystem. Mit einer Länge von ca. 70 m waren beide Schiffe riesig für den verhältnismäßig kleinen Vulkansee. Nach dem Tod des Kaisers wurden die Schiffe versenkt und die Geschichte vergaß die beiden ungewöhnlichen Bauwerke. Für ungefähr 1800 Jahre! Erst 1929 wurden die Schiffe wieder geborgen. Während der aufwendigen Bergungsarbeiten wurde das Wasser des Nemisees mithilfe antiker Tunnel wie aus einer Badewanne abgelassen. Ab 1940 wurden die restaurierten Schiffe des Caligula in einem Museum präsentiert. Dann passierte nur vier Jahre später, nach all der langen Zeit und vielen Mühe, das Unfassbare: Das Museum mitsamt der Schiffe wurde durch einen Brand zerstört. Was für eine Tragödie! Mittlerweile steht am Ufer des Sees wieder ein neues Museum, in dem die Nachbauten der Schiffe zu bestaunen sind.
Museo delle navi romane di Nemi, Via Diana 13-15, Mo - So: 9 - 19 Uhr, Eintritt: 4,- EUR
Oberhalb des Vulkansees thront das sehenswerte Nemi, ein romantisches und uraltes Dörfchen mit engen Gassen, kleinen Geschäften und Restaurants, in denen man vorzüglich mit Blick auf den See essen kann. Nemi ist bekannt für seine (Wald)-Erdbeeren und für all das, was man aus Erdbeeren herstellen kann: Wein, Likör, Marmelade, Seife, Törtchen, Eis, etc.. Seinen Höhepunkt findet dieser Erdbeerkult alljährlich im Mai und Juni, wenn die Sagra delle Fragole (Erdbeer-Fest) stattfindet. Der schönste Weg nach Nemi führt übrigens über die SP217, die Straße der Seen. Auf der Via dei Laghi passiert man den Lago Albano und hat einen tollen Ausblick auf Castel Gondolfo samt der Sommerresidenz des realen Papstes.
#2 Villa Aldobrandini in Frascati
Inspiration für den fiktiven und noblen Landsitz, auf dem der Mordanschlag auf die wunderhübsche Papst-Pressesprecherin verübt wird, fanden die Autoren von "Jubilate" in der Villa Aldobrandini in Frascati. Besuchern steht das imposante Gebäude aus dem 16. Jahrhundert leider nicht offen. Der ehemalige päpstliche Landsitz ist nach wie vor im Besitz der Familie Aldobrandini, die an Sonn- und Feiertagen die Pforten zu dem herrlichen Barock-Garten von 8.30 bis 17.30 Uhr öffnet. Zudem bietet sich von der Aussichtsterrasse in Frascati ein sensationeller Blick auf Rom. Wem das an guten Gründen für einen Ausflug in die Albaner Berge noch nicht reicht, der lässt sich vielleicht von einem Glas Frascati und einer Scheibe Porchetta, einem würzigen und für die Region typischen Schweinebraten, überzeugen.
Nach Frascati gelangt man übrigens auch ganz bequem ohne Auto. Der Zug FL 4 verkehrt stündlich zwischen dem Bahnhof Termini in Rom und Frascati. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde und endet zentral in Frascati, direkt unterhalb einer Aussichtsterrasse. Eine einfache Fahrt kostet 2,10 EUR.
#3 Villa D´Este in Tivoli
Zu dem Schloss in den Albaner Bergen, auf dem ein Teil der Story von "Jubilate" spielt, gehört selbstverständlich ein standesgemäßer Park. Während ich die Beschreibung der Anlage las, musste ich ich unwillkürlich an den berühmten Garten der Villa d´Este in Tivoli denken. Das Städtchen Tivoli liegt 30 Kilometer östlich von Rom auf 235 Meter Höhe. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Tivoli zählt die Villa d´Este, ein Palazzo mit einer einzigartigen Parkanlage, die es mitsamt ihren mehr als 500 Brunnen, Wasserspielen und Grotten auf die Liste des Weltkulturerbes geschafft hat. Nicht alltäglich ist auch der Blick von der Aussichtsterrasse hinunter auf die ewige Stadt. www.villadestetivoli.info
Vom Bahnhof Roma Tiburtina fahren stündlich Züge nach Tivoli. Dort geht es dann über eine Fußgängerbrücke über das Flüsschen Aniene 1,2 Kilometer in Richtung Villa d`Este.
Mehr Infos über die Papst-Krimis von Johanna Alba und Jan Chorin erhaltet Ihr übrigens unter www.papstkrimi.de