Ausblicke auf Italien- Teil 3: Tropea in Kalabrien

Das Städtchen Tropea liegt 630 km südlich von Rom ganz nah an Sizilien in der Region Kalabrien. Bekannt ist Tropea für seine roten Zwiebeln, die so mild sind, dass sie einem nicht die Tränen in die Augen treiben, für seine pittoreske und ursprüngliche Altstadt samt unzähliger Cafés und für seine diversen Aussichtspunkte. An denen herrscht - vor allem in der Sommersaison - reger Andrang. Welch sensationeller Blick sich dort am Geländer bietet, seht Ihr nun:

Neben türkisblauem Meer, feinen Sandstränden und menschenleeren Buchten hat diese Ecke Italiens   noch einiges mehr zu bieten. Die Vulkaninsel Stromboli liegt nicht weit entfernt. Von meinem Hotel in der Nähe von Capo Vaticano konnte man sogar die Rauchsäule aus dem Schlot steigen sehen. Wer gerne mit dem Boot unterwegs ist, sollte sich auch die Äolischen Inseln anschauen. Ein Ausflug in die Küstenstadt Pizzo ist ein Muss für alle Eisliebhaber. In der Geburtsstätte des Tartufo lässt sich ebensolche Eis-Spezialität auf den Plätzen der Altstadt genießen. Kulturinteressierte empfehle ich 100 km weiter in den Süden nach Reggio Calabria fahren. Im Archäologischen Nationalmuseum stehen hier die berühmten Bronzestatuen von Riace.

 

Doch es ist nicht alles schön und pittoresk, was ich bei meinen Ausflügen in der Region zu sehen bekommen habe. Die viel gerühmte Ursprünglichkeit der Landschaft und Architektur sieht im Landesinneren eher nach  Verfall und purer Vernachlässigung aus. Mancherorts hat die Einsamkeit der maroden Landstraßen etwas Beklemmendes an sich. Besonders wenn man auf ihnen in kleine Dörfer gelangt, in denen niemand auf der Straße ist, außer ein paar finster dreinblickende Männer. Sie beobachten unseren Wagen mit misstrauischen Argusaugen. Mein Ehemann mit süditalienischen Wurzeln behauptete dann immer steif und fest, es handele sich dabei um Mafia-Späher der Ndrangheta. Spätestens beim Anblick der spektakulären Küste  waren die Gedanken an die italienische Mafia dann allerdings schnell wieder verflogen...

 

Übernachtet habe ich übrigens im Capovaticano Resort. Einem sehr durchgestylten Club-Hotel mit Privat-Strand, tollem Pool und riesigem Buffet. Wer schicke Club-Urlaube mag, dem kann ich dieses Hotel wirklich nur empfehlen. Wer es etwas individueller mag und schlecht mit Strandliegen-Handtuch-Reservierer leben kann, dem rate ich definitiv ab.