Letzte Woche war es mal wieder soweit. Eine Touristin riss sich auf der Piazza Navona die Kleider vom Leib und stürzte sich in die Fluten des Vierströmebrunnens. Unbehelligt und unter den Augen vieler Schaulustiger schwamm sie in einem der berühmtesten Brunnen der Welt im Kreis und nahm anschließend ungeniert eine Dusche. Wenn das Gian Lorenzo Bernini wüsste!
Nacktbaden hat ja mittlerweile so etwas wie Tradition in Rom. Ungewöhnlich war in diesem Falle, dass es sich um eine junge Dame aus Sienna handelte und nicht um betrunkene junge Amerikaner*Innen. Die steigen nach zuviel Rotwein besonders gerne ins kühle Nass. Allerdings selten am helllichten Tag und auch eher in den Sommermonaten. In Rom ist die Aufregung um solche Badegeschichten immer sehr groß. Römer empfinden es als fürchterlich respektlos den Kulturgütern ihrer Stadt gegenüber, wenn man sie als Badewanne missbraucht. Egal ob man dabei angezogen bleibt oder nicht. In Stein ins Rollen gebracht hat ein Film, der die Ewige Stadt, ihr Lebensgefühl und ihre Brunnen in der ganzen Welt berühmt gemacht haben. In "La Dolce Vita" steigt die amerikanische Filmschauspielerin Anita Ekberg unter Regie von Roberto Fellini in den Trevibrunnen. Solltet Ihr Euch auch mit dem Gedanken tragen, einmal in einen der römischen Brunnen zu steigen, möchte ich Euch an dieser Stelle auf die möglichen finanziellen Folgen hinweisen.
Für das nasse Vergnügen werden bis zu 500 EURO Strafe fällig. Viel günstiger und auch sehr schön, ist es die römischen Brunnen von draußen zu bewundern. SEHT SELBST: