Heute ist es soweit! Seit knapp 6 Wochen arbeite problemlos an einem Reise-Kultur- und Alltagsführer durch die Ewige Stadt. Die Episoden sind quasi aus mir herausgesprudelt. Ich habe geschrieben und geschrieben und geschrieben... Über den römischen Verkehr, das Leben der Vierbeiner in der ewigen Stadt, wie man die Ewige Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten gegen den Touristenstrom entdecken kann, die Lust der Römer am Grünen oder wie die Nachfahren von Lukullus noch heute der Dolce Vita frönen. Und heute, ausgerechnet wo ich zu einem meiner Lieblingskapitel mit dem Titel "Römer in Rom" komme, sitze ich vor dem Computerbildschirm und starre wie gebannt auf eine leere weiße Seite, während meine Hände wie gelähmt über der Tastatur schweben. In meinem Kopf verknoten sich die Worte zu einem Knäuel, an dem es weder einen Anfang noch ein Ende gibt. So fühlt sie sich also an die berühmt berüchtigte Schreibblockade, vor der ich mich so sehr gefürchtet habe! Dabei gibt es soviel über die Römer zu berichten. Positives wie negatives, liebenswertes und skurriles oder auch einzigartiges und merkwürdiges. Aber kein einziger zusammenhängender Satz will in meinem Kopf entstehen. Was ist wenn diese Blockade Tage andauert? Oder gar Wochen? Das Buch wird im April 2016 erscheinen. Der Abgabetermin für das Manuskript ist... oh mein Gott.. schon bald! Ich zwinge die aufsteigende Panik nieder und beschließe den Tatsachen ins Auge zu sehen. Ich bin leergeschrieben! Was ich jetzt brauche ist römischer Input und vor allem Nervennahrung!
Eine Stunde später schlendere ich vorbei an den Auslagen vieler Antiquätenlädchen und Mode-Boutiquen auf der reizenden Via dei Coronari in Richtung Piazza Navona. In meiner Hand halte ich eine Eiswaffel auf der eine große Portion Rosmarin-Zitronen-Honig-Eis thront. Erworben habe ich die kalte Köstlichkeit in der Gelateria del Teatro (Via dei Coronari 65). Ich setze mich ein Weile auf der Piazza Navona in die Sonne und schaue dem Touristen-Trubel rund um den Vierströmebrunnen zu. Als ich merke, dass mein Hunger auf Süßes noch nicht gestillt ist, laufe ich weiter über den Campo de`Fiori in Richtung Ponte Sisto. Kurz bevor die Brücke über den Tiber mitten ins Viertel Trastevere führt, trifft man auf die Gelateria Punto Gelato (Via dei Pettinari 43). Hier entscheide ich mich spontan für Ricotta-Eis mit Pistaziencreme und Clementinenstückchen. Und auf dem Weg zur Piazza Santa Maria in Trastevere merke ich dann allmählich wie nicht nur mein Magen immer voller wird, sondern sich mein Kopf mit Sätzen füllt! Offensichtlich habe ich mein kulinarisches Heilmittel gegen Schreibblockaden gefunden! Wie gut, dass es dies in Rom an fast jeder Ecke zu kaufen gibt! Wie schade, dass es bei übermäßigem Konsum auf den Hüften hängen bleibt! Nur aus diesem Grund und aus keinem anderen lasse ich dann später in der Nähe der Vatikanischen Museen das OldBridge (Viale dei Bastioni di Michelangelo 5) an der Piazza Risorgimento links liegen und verzichte auf meine Lieblingskombination Fior di Latte (Milcheis) und Erdbeere.
In der nächsten Folge "Making-Of Fettnäpfchenführer Rom", werde ich Ihnen nicht vorjammern wie viele Kilos mich meine Schreibblockaden gekostet haben, sondern davon berichten wie und wo die Römer sich beim Sport fit halten!