Wie ich beim Schreiben auf den Hund gekommen bin und was dieser fantastische Ausblick mit einem Fettnäpfchenführer zu tun hat, das erfahren Sie in Teil 1 des Making-Of "Fettnäpfchenführer Rom".
Es ist Juli, die Sonne geht gerade hinter Zypressen über dem Meer auf und ich schaue ihr dabei zu. Was mich in den Sommerferien in dieser Herrgottsfrühe aus den Federn auf eine Sonnenliege treibt? Die Arbeit! Vor drei Wochen habe ich die Anfrage eines Verlages erhalten, ob ich mir vorstellen könnte für die Reisebuch-Reihe "Fettnäpfchenführer" die Stadt Edition "Rom" zu verfassen. Trotz anfänglicher Skepsis sitze ich nun hier über den Hügeln von Pescara, überlege welche römische Geschichten und Anekdoten aus meinem reichhaltigen Fundus unbedingt in dieses Buch sollen, und streichle Basilico. Ein zugelaufener Hund, der mich seit ein paar Tagen bei meiner frühmorgendlichen Arbeit seelisch und moralisch unterstützt. Wobei ich diese Unterstützung nicht nötig hätte. Noch nie zuvor habe ich Job und Familie auf so angenehme Art und Weise unter einen Hut bringen können. Aber zurück zu meiner anfänglichen Skepsis. Schmeichelhaft war die Anfrage des Verlages ohne Zweifel, aber war sie auch seriös? Und was bitte sollte ich mir unter einem "Fettnäpfchenführer" vorstellen? Ein Mischung aus Kulturführer und Reiseroman, den es bereits in 27 Ländern- und einigen Städteausgaben gibt wie sich heraus stellte. Anhand von kleinen Geschichten und Anekdoten aus dem Alltag, erfährt der Leser Wissens-Sehens- und Erlebenswertes über Land oder Stadt, Leute und Kultur. Soviel zumindest erfuhr ich bei einem Blick auf die Homepage des CONBOOK-Verlages und in einem Telefonat. Nun, da ich wusste dass ich es mit wahren Reise-und Länderliteraturprofis zu tun hatte, stand ich der nächsten drängenden Frage gegenüber: War ich dieser Aufgabe überhaupt gewachsen? Meine Erfahrungen als Buchautorin lagen weit über 30 Jahre zurück. Im zarten Grundschulalter hatte ich mein Werk "Die Blindschleiche und die Schatzhöhle" in Schönschrift verfasst und liebevoll illustriert. Die Geschichte über eine Gruppe jugendlicher Detektive hatte es jedoch aus irgendeinem Grund nicht über den familiären Leserkreis hinaus geschafft. Trotz kleiner Zweifel stellte ich mich am Ende doch der literarischen Herausforderung, und mitsamt der Aufgabe zwei Probe-Kapitel sowie ein Inhaltsverzeichnis zu verfassen, fuhr ich in den Familien-Sommer-Urlaub.
Basilico stupst mich mit der Schnauze an und reisst mich aus den Gedanken, die mich vom Streicheln abgelenkt hatten. Während ich ihm in seine treuherzigen Augen schaue, kommt mir eine Idee. Tierisch römisch! kritzele ich auf den Block vor mir. Und dahinter: Wie Hund und Katze in Rom leben.
Wenn Sie also nach dem Erscheinen des "Fettnäpfchenführers Rom" im April im Inhaltsverzeichnis blättern, dann wissen Sie nun wer mich wo zu dem Kapitel über das tierische Leben in Rom inspiriert hat. Und im Übrigen: Wenn Sie auch einmal diesen wahnsinnigen Blick auf die Adria bei Sonnenaufgang werfen möchten, dann darf ich Ihnen als Unterkunft das Agriturismo "Le Macine" empfehlen. Unbestrittenes Highlight der Bauernhof-Hotel-Anlage ist das Essen. Bei guten Wetter wird auf einer kleinen Piazza an Holztischen unter einem großen Feigenbaum gegessen. Nur Regionales und Hausgemachtes kommt auf den Tisch! Und das in wirklich hervorragender Qualität!
Nächsten Sonntag lernen Sie im Making-Of "Fettnäpfchenführer Rom" Teil 2, dass Scotch der italienische Begriff für Klebeband ist und welch entscheidene Rolle es bei der Autoreparatur spielt.