Bei strahlendem Sonnenschein und eiskaltem Wind habe ich mich heute ganz nah an eine römische Institution und Tradition begeben. Wie jeden Tag wurde auch heute pünktlich um 12 Uhr vom Gianicolo aus, dem Hügel der sich über dem Stadtteil Trastevere erhebt, ein Kanonenschuss abgefeuert. Der ertönt seit Ende des 19. Jahrhunderts über der Stadt, als verbindliche 12 Uhr-Angabe für die vielen Kirchen der Stadt. Seit 1904 steht die Kanone nun unterhalb der Aussichtsterrasse an der Piazza Garibaldi und zieht viele Schau- und Hörlustige an. Bei den heutigen klaren Sichtverhältnissen hat man zudem von hier oben einen spektakulären Rundumblick auf Rom, der einen bei einem kleinen Spaziergang über den Gianicolo ständig begleitet. Aber nicht nur der Ausblick wartet als Belohnung für den Aufstieg auf den Gianicolo. Einige interessante Bauwerke gibt es hier zu sehen. Wie zum Beispiel den schneeweißen Leuchtturm (Faro del Gianicolo) aus dem Jahr 1911 , ein Geschenk von italienischen Migranten aus Argentinien an die Hauptstadt ihrer ehemaligen Heimat. Oder dem prachtvollen Brunnen "Aqua Paola" oder dem Tempelchen von Bramante, dem die spanische Akademie eine kleine aber interessante und kostenlose Ausstellung gewidmet hat. Mit der Buslinie 115 und 870 (Abfahrt Haltestelle am Tiber vor dem Krankenhaus Santo Spirito)gelangt man bequem auf den Gianicolo.