Jeden ersten Sonntag im Monat öffnet ein Großteil der römische Museen ihre Pforten ohne Eintritt zu verlangen. Solch ein kulturelles Schnäppchen auf höchsten Niveau möchten sich weder Italiener noch Touristen entgehen lassen. Gerade vor dem Kolosseum und der Engelsburg bilden sich lange Schlangen. Mich hat es heute in die Moderne verschlagen: ins GNAM, der National Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst. In den ca. 50 Sälen werden Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt. Meist aus den kreativen Händen italienischer Künstler. International bekannte Künstler wie Klimt, von Gogh, Monet und Pollock sind jedoch auch vertreten. Ich mag die Zusammenstellung der Sammlung sehr. Die Fülle an Stilrichtungen und Objekten macht das GNAM auch für schlichte Liebhaber von Kunst, die keine Kenner sind, wie mich abwechslungs- und spannend.
Als ich heute die Treppen zu dem beeindrucken Palazzo hochstieg, saß dort bereits eine kleine Menschenmassen, die auf die Öffnung des Museums um 14 Uhr. Da an Eintrittsfreien Sonntagen der Ansturm umkalkulierbar groß sein kann, werden immer nur maximal 300 Besucher zu bestimmten Uhrzeiten eingelassen. Als die Türen sich endlich 10 Minuten zu spät öffneten, schaute eine Dame heraus und bat die mittlerweile große zusammengezwängte und drängelnde Menschenmasse jeweils zu zweit nebeneinander eine Schlange zu bilden, wie in der Schule. Das Gelächter in der unentwirrbaren Gruppe war groß und der Wunsch unter den ersten 300 zu sein noch größer. Es wurde gedrängelt und geschubst, bis man irgendwie in den Vorraum des Museum gelangte, wo es erst eine kostenfreie Eintrittskarte gab und anschließend durch eine Sicherheitskontrolle ging. Alle Sorge der Anstehenden war umsonst gewesen. Irgendwie kamen alle rein und niemand wurde abgewiesen. Das nächste Mal komme ich eine halbe Stunde später und erspare mir das unwürdige Vorgedrängel.
Dank der Größe des Museums verteilten sich die vielen Kunstinteressierten schnell auf die verschiedene Räume und ich konnte entspannt herumschlendern. Übrigens: das GNAM ist auch mit Eintritt einen Besuch wert. Es liegt direkt an der Villa Borghese, durch den man es zu Fuß erreichen kann. Oder man fährt ab Piazza Risorgimento in direkter Näher des Petersdoms mit der Tram 19 bis vor das Museum.