Am 29. Juni wird ganz Rom in den Kirchen und auf den Straßen sein. Es jährt sich die "Festa dei Santi Pietro e Paolo". Die Apostel Peter und Paul sind die Stadtpatrone Roms. Seit Mitte des 4. Jahrhunderts wird am 29. Juni ihrem Märtyrertod gedacht: Petrus 64 n. Chr. kopfüber gekreuzigt, Paulus 67 n. Chr. enthauptet. Wie der 29. Juni, der nicht der gemeinsame Todestag der beiden Heiligen ist, als Datum dabei ins Spiel gekommen ist, darüber gibt es unterschiedliche Thesen. Eine davon lautet , dass sich aus einem Feiertag der antiken Römer (29. Juni Fest des Quirinus) das christliche Fest entwickelt hat.
Ein im wahrsten Sinne des Wortes besonderes Highlight verpasste den Festlichkeiten Papst
Sixtus IV. Er führte ein, dass an hohen kirchlichen Feiertagen über dem Castel Sant`Angelo ein Feuerwerk in die Nachthimmel steigen sollte. Niemand anderer als Michelangelo selbst war für die Konzeption verantwortlich. Unter der Bezeichnung "Il Girandolo di Castel Sant`Angelo" erlangten die Spektakel am Tiber einen unwiderstehlichen Ruf,dem
in den folgenden Jahrhunderten eine Vielzahl von staunenden Besuchern aus ganz Europa nach Rom folgten. In der barocken Blütezeit des Feuerwerks übernahm die Organisation der
Tausendsasser des römischen Barocks Gian Lorenzo Bernini. Mit dem Ende des Kirchenstaates
1870 wurde auch ein Schlussstrich unter das Feuerwerk gezogen. Erst 2008 wurde diese Tradition von der Stadt Rom wiederbelebt. Seitdem sprüht und funkelt es jährlich am 29. Juni
über der Engelsburg. Soviel zu den weltlichen Veranstaltungen.
Hinzu kommen die Feierlichkeiten des Vatikans. So findet um 9.30 Uhr eine Heilige Messe im Petersdom statt, in der bisher der Papst das "Pallium" an die neuen Metropolitan-Erzbischöfe überreicht hat. Das "Pallium" ist ein Schal, der aus der Wolle zweier männlicher Lämmer hergestellt wird, die von Mönchen der "Abtei delle Tre Fontane" aufgezogen wurden. Zu den "Pallien" wird die Wolle anschließend von Benediktinernonnen aus Trastevere gewoben. Papst Franziskus möchte diese nun ohne Zweifel aufwendigen "Pallien" entgegen der Tradition nicht mehr während der Messe überreichen, sondern in einem privateren Rahmen. Die Bronzestatue des Heiligen Petrus wird hingegen wie üblich in päpstliche Gewänder gehüllt werden. Am Abend soll dann einer Prozession die Reliquie des Heiligen Paulus, eine Eisenkette bestehend aus 14 Ringen aus der Basilika "San Paolo Fuori le Mure" ins Freie getragen werden.
Mehr Informationen zu den Feierlichkeiten folgen noch zeitnah.