Ich hatte bereits einmal über "Le Mani in Pasta" in Trastevere berichtet. Nach einem erneuten einmaligen Abendessen dort, möchte ich das Restaurant jedem Rombesucher der mit allen Sinnen Meeresgetier, Pasta und authentisch italienische Essenskultur genießen möchte, ganz extrem empfehlen! Warum? Darum: Ist ist klein, eng und voll. Der nicht allzu große Oberkellner ist riesengroßes Kino, wechselt fließend (fast) zwischen Englisch und Italienisch ebenso wie zwischen römischer Arroganz und unverbindlicher Herzlichkeit. Der freie Blick in die Küche ist ein lustvolles Erlebnis. Muscheln werden flambiert. Langusten geschnitten. Trüffel gehobelt. Pasta wird in überdimensionierten Pfannen geschwenkt. Teller voller Köstlichkeiten, die kulinarische Begehren wecken, werden vorbei getragen. Ständig stürmen Stammgäste in die Küche, die die Köche küssen und drücken. (Oh ja und zwar mit Recht!) Hinter meinem Angetrauten sitzt eine Italienerin, die mit ihrer komplizierten Bestellung die Nerven des Oberkellners strapaziert und mich mit ihrem Wimpernklimpern im Sekundentakt. Neben uns sitzen zwei Skandinavier,die sich über ihr Essen freuen wie zwei kleine Kinder und erhoffen für Samstag noch einen Tisch zu ergattern. Leider ist alles ausgebucht. (Immer telefonisch reservieren. Man spricht (versteht wohl) Englisch. Noch weiter rechts sitzen zwei ältere Italiener, die die Trüffelkarte ausreizen und nichts von der Karte bestellt haben. Ständig werden frische Fische auf einem Silbertablett an mir vorbeigetragen und nach der Präsentation zubereitet. Zwei Damen betreten das Restaurant, küssen den Koch, nehmen sich eine Flasche Frascati aus dem Kühlschrank und wollen ihn trinken, während sie draußen auf einen freien Tisch warten. Dazu hatte ich übrigens einen bemerkenswerten Tintenfisch-Salat, einen gegrillten und empfehlenswerten Loup de Mer sowie einen Frascati. Mein Angetrauter nahm von der frischen selbstgemachten Pasta und eine Ricotta-Torte zum Nachtisch. Mit Handschlag und einem " A la prossima" " Bis zum nächsten Mal" wurden wir in die laue Winternacht entlassen. Und wir werden wie viele, viel zu viele, wiederkommen um im "Le Mani in Pasta" mit allen Sinnen zu schwelgen.