Zur Zeit beschäftigen mich die legendären 7 Hügel Roms. Heute war ich auf dem Esquelino unterwegs. Ein Viertel, das schon in der Antike keinen allzu guten Ruf besaß, da sich hier der Friedhof für Sklaven und Verbrecher befand. Im Mittelalter sollen sich hier Hexer und Magier getroffen haben, um ihre teilweise blutigen Rituale durchzuführen. Der Bereich rund um den Piazza Emmanuele II ist heute ein buntes, leicht ramponiertes Viertel mit Multikulti Charme. Der Platz wird umringt von mächtigen Palazzi, die Ende des 19. Jahrhunderts, als Wohnstätte für gehobene Ansprüche erbaut wurden.
Heute befinden sich in den Kollonaden viele kleine chinesische Geschäfte, die hauptsächlich textile Importware anbieten. Hinter der Piazza liegt der Nuovo Mercato Esquelino, den ich heute dem interessierten Rombesucher wärmstens ans Herz legen möchte. In der großen Halle für Lebensmittel herrscht eine orientalisch anmutende Stimmung. Gewürze und Hülsenfrüchte werden feilgeboten. Männer mit unendlich langen Bärten verkaufen frischen Fisch. Das Gemüse ist genauso bunt wie die Besucher des Marktes. Bald gibt es mehr zum Esquelino zu lesen. Diese nicht ganz so adrette, zurechtgemachte Seite Roms sollte man auch einmal besucht haben. Nuovo Mercato Esquelino, Via Principe Amedeo 184. Von Stazione Termini aus, gut zu Fuss zu erreichen.